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Holzfeuchte

Holzfeuchte, auch Holzfeuchtigkeit, relative Holzfeuchtigkeit, Feuchtigkeitsgehalt des Holzes

Die Holzfeuchte bezeichnet das Verhältnis des im Holz enthaltenen Wassergewichtes zum Gewicht des absolut trockenen Holzes (Darrmasse) in %. Für die Bestimmung der Holzfeuchte wird dabei das Gewicht der reinen Holzsubstanz mit 100 % gewertet, bei 100 % Holzfeuchte enthielte das Holz soviel Wasser wie die Holzsubstanz wiegt; Schwemmholz aus leichten Hölzern könnte demnach mehr als 100 % Holzfeuchte aufweisen, da die Holzstruktur mehr Wasser aufnehmen kann als sie selbst wiegt („wassersatt“). Im Wald frisch geschlagenes Holz (saftfrisch) hat je nach Holzart und Jahreszeit 55 bis 100 % Holzfeuchte, lufttrockenes Holz (lange Zeit im Freien natürlich getrocknet) je nach Witterung 12 bis 20 %. Holz schwindet bei trockenem Klima, daher ist die Verarbeitung von gut getrocknetem Massivholz für Holztreppen besonders wichtig.

In diesem Zusammenhang ist der Begriff der Ausgleichsfeuchte (Feuchtigkeitsgleichgewicht) von Bedeutung, das ist jener Trockenheitsgrad, der sich bei der jeweiligen Holzart einstellt, wenn sie über lange Zeit z. B. bei Wohnraumtemperatur und (einer häufig sehr trockenen) Luft des Wohnhauses eingebaut ist; nicht selten sind das 8 %, während der Heizperiode manchmal sogar darunter. Die Heizgewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert, nicht nur die Wohnungen, auch die Treppenräume sind meist durch Zentralheizungen klimatisiert und die Raumluft ist sehr trocken. Eine darauf abgestimmte Holzfeuchte lässt sich üblicherweise nur durch eine sorgfältige künstliche („technische“) Trocknung wirtschaftlich erreichen. Vor allem bei traditionellen Konstruktionen ist ein derart getrocknetes Holz z. B. bei den Anschlüssen der Stufen in die Wange von Bedeutung. Nicht alle Normen haben die Veränderung der Heizgewohnheiten angemessen berücksichtigt und müssen bezüglich Holzfeuchtigkeit daher nicht als anerkannte Regel der Technik gesehen werden:
Beispielsweise gibt die DIN 68368 Laubholz für Treppenbau noch eine Holzfeuchte von 12 % +/- 2 % an, erlaubt also bis 14 %

  • Die frühere DIN 1052 Holzbau hatte für Konstruktionsholz in beheizten Räumen bereits 9 % +/- 3 % festgelegt, also nur bis 12 %
  • Die ÖNORM B 2215 Zimmermeister-Arbeiten/Werkvertragsnorm (ein Gegenstück zur ATV/DIN 18334) zitiert für Innenstiegen 10 % +/- 2% Holzfeuchte mit dem Zusatz „…in Räumen, die durch Heizung besonders trocken gehalten werden, sind die angegebenen Feuchtigkeitswerte um zwei Einheiten obiger Prozentsätze zu vermindern“. Also höchstens 10 %
  • Die DIN 18355 Tischlerarbeiten sagt zwar, dass ihr Geltungsbereich nicht Treppen betrifft, für Innenausbauteile aus Holz gibt sie jedoch zwischen 6 – 10 % Holzfeuchte vor, also ebenfalls höchstens 10 %
  • Die EN 13353:2007 Massivholzplatten, (welche im Innenausbau und im Treppenbau verwendet werden) legt genauso bis 10 % fest

Fachleute halten ebenfalls maximal 10 % Holzfeuchte im Einbauzustand für empfehlenswert, wobei in Neubauten darauf zu achten ist, dass keine Baufeuchte die Innenausbauteile quellen lässt. Was Holzfeuchte bewirken kann, siehe Schwinden und Quellen von Holz und das Treppen-ABC.